2. Mai 2024
02.Mai 2024
Die Korrektur konzentriert sich auf die Behebung von Fehlern bei Rechtschreibung (Orthografie), Grammatik, Satzzeichen (Interpunktion) und Zeitform (Tempus). Klar, Tippfehler gehören auch dazu. In einem Layout (u. a. Umbruchprüfung, Layoutkontrolle, Endredaktion, Schlusskorrektur genannt) kommt noch die Prüfung von typografischen und gestalterischen Fehlern hinzu. Bei einer reinen Korrektur darf weder am Inhalt noch am Stil des Texts etwas verändert werden.
Das Lektorat geht über die Fehlerkorrektur hinaus, da auch stilistische Aspekte betrachtet werden. Jetzt stehen Lesbarkeit, Ausdruck, Stil, Kohärenz und Struktur im Mittelpunkt. Ziel des Lektorats ist es, den Text ansprechender und verständlicher zu gestalten. Das Redigieren oder Lektorieren bedeutet, Formulierungen zu ändern, Sätze umzubauen oder stilistische Anpassungen vorzunehmen.
Beim wissenschaftlichen Lektorat geht es vorwiegend um eine Korrektur und eine behutsame stilistische Bearbeitung, die sich zum Beispiel auf eine wissenschaftliche Ausdrucksweise konzentriert. Zudem werden die Einhaltung des jeweiligen Zitiersystems und die korrekte Zitierweise geprüft. Auch die Einheitlichkeit von Schreibweisen spielt eine zentrale Rolle. Außerdem: Kommen inhaltliche Wiederholungen vor? Liegt ein nicht logischer Schluss oder sogar eine widersprüchliche Aussage vor?
Ein Fachlektorat prüft neben dem Üblichen die inhaltlichen Angaben zu einem bestimmten Thema. Es ist sinnvoll, dafür einen Lektor zu beauftragen, der auf das entsprechende Fachgebiet spezialisiert ist. Für den Inhalt ist zwar in erster Linie der Autor verantwortlich, doch ihm können versehentlich inhaltliche Fehler unterlaufen. Da ich Germanistik und Kunstgeschichte gleichgewichtig studiert habe, bin ich auf die Themenbereiche Kunst, Architektur, Design und Literatur spezialisiert.
Bei Texten von Unternehmen und Agenturen geht um Newsletter, Webseitentexte, Broschüren, Mitarbeiter- und Kundenzeitschriften, Jahresberichte, Verkaufskataloge und mehr. Neben einer Korrektur und einem behutsamen Lektorat spielen firmeneigene Schreibweisen und deren Einheitlichkeit eine wichtige Rolle. Auch Fachbegriffe und englische Wörter (Anglizismen) müssen sorgfältig geprüft und vereinheitlicht werden.
Bei einem Übersetzungslektorat wird der übersetzte Text anhand des Originals geprüft. Der Übersetzer hat sich entweder eng an dieses gehalten oder freier übertragen. Je nach Text und Thema ist das eine oder das andere sinnvoll. Der Lektor prüft, ob alles korrekt übersetzt wurde und ob Formulierungen im Deutschen verändert werden sollten, damit sie im Zusammenhang besser verständlich sind.
Ohne Recherche und die Einheitlichkeit von Schreibweisen kommt weder eine Korrektur noch ein Lektorat aus. Daher seien sie im Folgenden auch kurz erklärt:
Zumindest für Sach- und Fachtexte ist außerdem eine Recherche notwendig, um beispielsweise Jahreszahlen oder Personennamen zu überprüfen. Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Websites zuverlässige Informationen bieten. Ich checke daher mehrere glaubwürdige Onlinequellen oder nutze die Nachschlagemöglichkeiten in der Bayerischen Staatsbibliothek in der Nähe meines Büros.
„Die Fehler sind völlig egal, Hauptsache alles ist einheitlich!“ Das soll einst Ernst Brücher, Verleger des DuMont Verlags, gesagt haben. Denn ja: Auch die Einheitlichkeit von Schreibweisen ist wichtig bei der Bearbeitung von Texten. Bei zwei Möglichkeiten muss eine Entscheidung her und diese konsequent umgesetzt werden. Also welche Wörter mit oder ohne Bindestrich vorkommen dürfen oder welche Abkürzungen erlaubt sind, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dafür ist ein Stylesheet sinnvoll.